Menschen mit Handicap sind Menschen mit besonderen Herausforderungen und Fähigkeiten. So werden Menschen, z. Bsp. in der Gebärdensprache, nicht als „behindert“ sondern als „Menschen mit besonderen Fähigkeiten“ gebärdet. An den vermeintlichen Einschränkungen der Menschen können wir erkennen, zu welchen Höchstleistungen der Mensch wirklich in der Lage ist.
Ohne Barrierefreiheit keine Inklusion
Inklusion funktioniert daher nicht ohne Barrierefreiheit. Denn wo Orte, Räume oder Kommunikationsmittel nicht barrierefrei sind, bleibt die Teilhabe am kulturellen und politischen Leben, an der Arbeitswelt und in der Freizeit verwehrt. Doch was bedeutet Barrierefreiheit nun genau? Die meisten Menschen verstehen unter Barrierefreiheit Rampen statt Treppen, breite Türen und absenkbare Busse. Barrierefreiheit heißt auch, dass Dienstleistungen und Formulare so gestaltet werden, dass sie für alle ohne fremde Hilfe zugänglich sind.
Konkret bedeutet Barrierefreiheit also, dass nicht nur Stufen, sondern auch ein Aufzug oder eine Rampe ins Rathaus führen, dass Formulare nicht in komplizierter Amtssprache, sondern auch in leichter Sprache vorhanden sind, und dass auch gehörlose Menschen einen Vortrag verfolgen können – zum Beispiel mit Hilfe eines Gebärdensprachendolmetschers. Außerdem muss bei der Definition der Barrierefreiheit auch an die digitale Barrierefreiheit gedacht werden. Das bedeutet, Internetseiten müssen so gestaltet sein, dass jeder sie nutzen kann. Dazu gehört zum Beispiel das Hinterlegen von Bildbeschreibungen für blinde Menschen und die Möglichkeit, Videos in barrierefreien Formaten abzuspielen.
Konkrete Barrieren sind zum Beispiel:
- Menschen mit einer Sehbehinderung können Texte oder Formularfelder schlecht erkennen, wenn sie sich nur gering vom Hintergrund abheben.
- Gehörlose und schwerhörige Menschen können Videos nicht nutzen, wenn sie keine Untertitel enthalten.
- Blinde Menschen können Webseiten nicht richtig nutzen, wenn Bilder, Formulare und Buttons nicht textlich beschrieben sind.
- Menschen mit Leseschwäche erfassen nur schwierig den Inhalt von Formularen
Barrierefreiheit bedeutet daher für uns, die FJD: Mittendrin statt nur dabei!
Auch wenn die gesetzlichen Vorgaben ein MUSS für die Umsetzung der Barrierefreiheit bedeuten, haben wir bereits vorab großes Interesse daran, Barrierefreiheit herzustellen. Zahlreiche Kollegen arbeiten täglich an Formularen, um allen Menschen das Leben leichter zu machen. So haben auch wir unser GovOS ein Stück weit barrierefreier gemacht.
Unterstützung durch die Pfenningparade
Gerade für solche aufwendigen Projekte erfordert es eine direkte Zusammenarbeit zu den betroffenen Menschen. Denn nur auf diese Weise kann festgestellt werden, wo genau die Barrieren liegen. Daher ist die Zusammenarbeit mit der Pfenningparade für die FJD umso wichtiger. Sie umfasst 15 Tochtergesellschaften und gehört zu den Sozialunternehmen für die aktive Rehabilitierung von Menschen mit Behinderungen.
Zusammen mit unserer Entwicklung hat die Pfenningparade GovOS barrierefrei gestaltet. Die Stiftung unterstützte uns durch Evaluation und Prüfung der Barrierefreiheit von Webseiten, mobilen Anwendungen und Software. Durch die Beratung und vielen wichtigen Informationen hat die Pfenningparade unsere Entwickler mit der Thematik sensibilisiert und dabei unser Produkt GovOS grundlegend neu aufgebaut.
Ziel für uns ist es, dass jeder Mensch, unabhängig von seiner geistigen oder körperlichen Verfassung, zu jeder Zeit und unabhängig von Situation oder Standort, Zugang zur IT erhält.